Pietro Nenni

italienischer Politiker; Sozialist; Gegner des Faschismus und des Nationalsozialismus; floh 1926 vor Mussolini nach Paris; 1943 Generalsekretär der Sozialist. Partei Italiens; stellv. Ministerpräs. 1945/46 und 1963-1968; Außenminister 1946/47 und 1968/69

* 9. Februar 1891 Faenza/Romagna

† 1. Januar 1980 Rom

Wirken

Pietro Nenni war der Sohn eines Landarbeiters und einer Milchverkäuferin. Nach dem frühen Tod seines Vaters verbrachte er 10 Jahre in einem Waisenhaus. Als 17jähriger Keramikarbeiter wurde er erstmals wegen antiklerikaler Demonstrationen verhaftet. Er war damals Mitglied der republikanischen Partei. 1911 war er Bezirksvorsitzender seiner Partei in Forli, den gleichen Posten hatte in dieser Stadt bei den Sozialisten damals Benito Mussolini inne. Man demonstrierte gemeinsam gegen das "koloniale Abenteuer", in dem 1911 Italien der Türkei Tripolis entriß. Gemeinsam ging man ins Gefängnis. Beide galten auch als die führenden Köpfe der anarchistischen "Roten Woche" in Ancona im Juni 1914. N. war damals als Journalist für den republikanischen "Lucifero" in Ancona tätig. Während des 1. Weltkrieges standen Mussolini und N. noch als "Interventionisten" im gleichen Lager, drängten zum Kriegseintritt Italiens an der Seite der Alliierten. Mussolini bezahlte dies mit dem Ausschluß aus der Sozialistischen Partei und dem Verlust des Chefredakteurpostens beim Parteiorgan "Avanti". ...